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WERKWANDEL Ausgabe 1/2023 Schwerpunkt Fachkräftesicherung

WERKWANDEL 01/2023 Vordenker Mitarbeiterin in der Fahrzeugfertigung am Audi-Standort Neckarsulm — Lackierung des Audi A8 | Foto: Audi AG Was sollten wir tun, um dem Worst Case zu begegnen? Im Inland verfügt Deutschland noch über große Beschäftigungspotenziale, beispielsweise bei Frauen. Auch viele Minijobber würden ihre Arbeitszeiten gern ausweiten. Potenziale gibt es auch bei Älteren und arbeitslosen Menschen. Die jüngere Vergangenheit hat gerade bei den Älteren zwischen 60 und 64 gezeigt, dass hier Beschäftigungspotenziale bestehen. Erwerbstätigen-Quote Ältere zwischen 60 bis unter 65 Jahre in Prozent der Bevölkerung 2011 2021 44 % 61 % Erwerbstätigen-Quote Ältere zwischen 65 bis unter 70 Jahre in Prozent der Bevölkerung 2011 2021 10 % 17 % Quelle: Destatis Erwerbstätigen-Quote Frauen in Prozent der Bevölkerung 2011 2021 67,7 % 72,1 % Quelle: Destatis Und natürlich kann uns qualifizierte Zuwanderung helfen. All das wird aber kein Selbstläufer sein! Was muss geschehen, damit wir bei der Gewinnung neuer Fachkräfte erfolgreich sind? Ob Frauen bereit sind, wieder ins Berufsleben einzusteigen oder ihre Arbeitszeit auszuweiten, hängt stark davon ab, ob es uns gelingt, die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder zu verbessern, die dann auch bezahlbar für Eltern sind. Ob Ältere erfolgreich am Arbeitsleben teilnehmen können, ist auch eine Frage geeigneter altersgerechter Qualifizierung. Zudem muss die Gesundheit mitspielen. Der zweite Punkt, mit dem wir uns bislang aber sehr schwer tun, ist die Zuwanderung von Fachkräften voranzubringen. Ende November hat das Kabinett der Ampelkoalition in Berlin Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung verabschiedet, die in die richtige Richtung gehen. Ein wichtiges Novum ist das Punktesystem: Es soll auch Fachkräften aus dem Nicht-EU-Ausland ermöglichen, nach Deutschland zu kommen, wenn sie bestimmte, für Deutschland wichtige Kriterien erfüllen. Wichtig ist auch die beabsichtigte erleichterte Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen. Noch etwas ist aber ebenso wichtig: Wir müssen Wege finden, zugewanderte Fachkräfte zum Bleiben zu bewegen. Denn wir verzeichnen neben der Zuwanderung auch viel Abwanderung. Erfolgreich war hier vor allem die Westbalkanregelung: Sie ermöglichte Staatsangehörigen von 14

Wir müssen Wege finden, zugewanderte Fachkräfte zum Bleiben zu bewegen. Denn wir verzeichnen neben der Zuwanderung auch viel Abwanderung. Ulrich Walwei Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Republik Nordmazedonien, Montenegro und Serbien für jede Beschäftigung einen Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland. In unseren Statistiken sehen wir, dass diese Menschen sehr gut in den Arbeitsmarkt integriert sind und Fortschritte erzielen. Foto: IMAGO/Political-Moments Eckpunktepapier der Bundesregierung »Wir werden auf Grundlage eines transparenten unbürokratischen Punktesystems eine Chancenkarte zur Arbeitsplatzsuche einführen. Zu den Auswahlkriterien können Qualifikation, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Deutschlandbezug und Alter gehören.« Quelle: Bundesinnenministerium Gemeinsames Statement zu den Eckpunkten des neuen Fachkräfte einwanderungsgesetzes am 30. November in Berlin: Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, Nancy Faeser, Bundesministerin des Innern und für Heimat, Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung Die M+E-Industrie ist bei der Beschäftigung der Generation 60plus schon gut unterwegs. | Daten: Gesamtmetall 15

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