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WERKWANDEL 2_22

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WERKWANDEL -Schwerpunktausgabe Nachhaltigkeit WERKWANDEL widmet Nachhaltigkeit eine Sonderausgabe und betrachtet die Aktivitäten rund um das Thema aus verschiedenen Perspektiven: Wie gehen kleine und mittlere Unternehmen mit den Anforderungen um? Wie wird ein Nachhaltigkeitszielbild entwickelt? Welche Zukunftstechnologien können nachhaltig zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen? Und wie unterstützen Wissenschaft und Verbände die Unternehmen?

WERKWANDEL 02/2022 Wissenschaft direkt GRÜNE IDEE Foto: © Rawpixel.com/tock.adobe.com Wie KMU durch Kooperationen mit Start-ups ihre Geschäftsmodelle revolutionieren können Noch unveröffentlichte Studie gibt Handlungsempfehlungen für Maschinenbauunternehmen Start-ups können mit innovativen Geschäftsmodellen ganze Branchen revolutionieren. Deshalb kooperieren innovationswillige Unternehmen zunehmend mit ihnen. Das gilt insbesondere auch für digitale Projekte. Studien zeigen: Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erkennen die Relevanz von Start-ups für den Maschinenbau. Jedoch kooperieren sie im Vergleich zu Großunternehmen noch seltener mit ihnen (Dorfer et al. 2019). Sieben Handlungsempfehlungen aus einer noch unveröffentlichten explorativen Forschungsstudie an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management könnten das ändern. Start-ups als Kooperationspartner Stichwort digitale Transformation: Laut einer Unternehmensbefragung des VDMA erzeugt der europäische Maschinenbau erst 0,7 Prozent des Gesamtumsatzes mit digitalen Plattformen und Mehrwertdiensten (Brodtmann et al. 2020). Die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle erfordert ein Denken abseits der bestehenden Branchenlogik sowie eine agile Innovationskultur. Start-ups als mögliche Kooperationspartner und Innovationstreiber zu begreifen, bietet Chancen. 26

WERKWANDEL 02/2022 Wissenschaft direkt Start-ups zeichnen sich neben ihrem geringen Alter durch ihre Wachstumsambitionen und ihren hohen Innovationsgrad aus (Kollmann et al. 2020). Sie entwickeln oft digitale Technologien, die KMU für neue Geschäftsmodelle einsetzen können. Als Partner kleiner und mittlerer Unternehmen können Start-ups beispielsweise ›› den Zugang zu spezifischem, technischem Wissen bieten, ›› eine im Vergleich zur eigenen F&E-Tätigkeit schnellere, kostengünstigere und risikoärmere Alternative darstellen, ›› zu innovativem Denken anregen, indem sie andere Denk- und Handlungsweisen einbringen (vgl. z. B. Wrobel et al. 2017, Engels und Röhl 2020). Maschinenbauunternehmen sind sich der Potenziale der Start-up-Kooperation insbesondere hinsichtlich der Etablierung neuer Technologien und neuer Geschäftsmodelle durchaus bewusst. Dies zeigt eine Umfrage des VDMA zu Motiven der Start-up-Kooperation im deutschen Maschinenbau. Die Frage ist, wie Maschinenbauer die Start-up-Kooperation bestmöglich umsetzen können. Erfolgsfaktoren für die Kooperation von KMU und Start-ups Die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle erfordert ein Denken abseits der bestehenden Branchenlogik sowie eine agile Innovationskultur. Bita Fesidis Ein noch unveröffentlichtes explorativ angelegtes Forschungsprojekt der FOM stellt wesentliche Erfolgsfaktoren heraus. Es geht um kulturelle, prozessbezogene und personelle Erfolgsfaktoren, wie in der Grafik auf Seite 28 dargestellt. Diese bedingen sich zum Teil gegenseitig. Kulturelle Erfolgsfaktoren Auf der Ebene der Unternehmenskultur geht es um Kooperationsbereitschaft in Form von Offenheit, Lernbereitschaft und Vertrauen seitens der KMU. Aus der Studie geht hervor, dass insbesondere für die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle Mut und Veränderungswille der KMU erfolgsentscheidend sind. Die Kooperationspartner müssen auch ein gegenseitiges Verständnis für Unterschiede in den Unternehmenskulturen entwickeln und sich darauf einlassen (vgl. auch Dorfer et al. 2020, Heider et al. 2020). Neue Technologien, Prozesswissen oder Zielgruppen 93 % Neue Geschäftsmodelle und Produkte 90 % Innovatives Unternehmensbild in der Öffentlichkeit 63 % Zugang zu Fachkräften 57 % Einblick in Start-up-Kultur 51 % Motive der Start-up-Kooperation im deutschen Maschinenbau (Dorfer et al. 2019) 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 27

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