WERKWANDEL 01/2025 VordenkerLanguage Modellen forscht. Am selben Ort arbeitetauch das Fraunhofer IAIS, das an der Entwicklungdes Open Source-Sprachmodells OpenGPT-Xbeteiligt ist, und das Lamarr-Institut als eines vonfünf KI-Zentren, welche die Bundesregierung überihre KI-Strategie fördert. Wir haben aus meinerSicht eine gute Basis in der KI-Forschung.Ein wichtiges Anliegen in Bezug auf Großrechenzentrenin deutschen Forschungseinrichtungen:Sie stehen der deutschen Wirtschaft nursehr eingeschränkt zur Verfügung. AmerikanischeTech-Konzerne verfügen über eigene KI-Rechenzentren,in die sie Dollar-Milliarden investieren.Das bringt uns zurück zur unternehmerischen Dynamikbei der Entwicklung von KI, die uns in Deutschlandim Vergleich zu den USA abgeht. Wie können wir hierweiterkommen? Auch Deutschland kennt unternehmerischeKI-Erfolgsstorys. So arbeitet in Köln die2009 gegründete DeepL, die sich mit maschinellenÜbersetzungen beschäftigt. Ihr Wert wurde imMai 2024 mit fast zwei Milliarden Euro beziffert.DeepL ist damit das wertvollste KI-UnternehmenDeutschlands. Sein Beispiel zeigt, dass auch wirin der Liga internationaler Konzerne wie OpenAImitspielen können.Insgesamt muss bei uns aber noch viel passieren,damit KI hierzulande auch wirtschaftlichmehr Dynamik entfalten kann. Die Amerikanersind uns bei der Umsetzung KI-gestützter Geschäftsmodelleweit voraus. Sie sind mutiger,risikobereiter und nehmen mehr Geld für neueTechnologien in die Hand. So haben KI- undTech-Start-ups in den USA im vergangenen Jahrrund 47 Milliarden US-Dollar eingesammelt, inDeutschland waren es nur 1,2 Milliarden. Dasswir hier aufholen, ist eine zentrale Voraussetzungdafür, dass wir in Deutschland in Zukunft auf demFeld der Künstlichen Intelligenz selbständigerAkteur auf dem Feld der KI und nicht bloßer Anwenderim Ausland eingekaufter Technologiensein werden. Letzteres würde unsere digitale Abhängigkeitgegenüber Drittländern vertiefen undwichtige Wertschöpfungsanteile unserer ohnehinMercedes-Benz und das US-Robotik-UnternehmenApptronik testen den 1,72 Meter großen und 72,5 Kilogrammschweren humanoiden Roboter Apolloauf Einsatzmöglichkeiten in der Autoproduktion.Er kann Lasten bis 25 Kilogramm heben.Foto: Mercedes-Benz Group AG14
WERKWANDEL 01/2025 VordenkerRaum für Austausch und Ideen rund um KI im Studio 6 aufdem euronova Campus | Foto: Carsten Seimschon schwächelnden Wirtschaft ins Ausland verlagern.Auch die öffentliche Hand muss bei Investitionenin KI mutiger werden.Unter dem Titel »Stargate« hat der frisch vereidigteUS-Präsident Donald Trump abgekündigt, dass mindestens500 Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur fließensollen. Das Joint Venture zwischen OpenAI, Oracle undder SoftBank Group soll mindestens 100 000 neue Jobsschaffen. Wie kommentieren Sie das als Vorstandsvorsitzenderdes KI Verbandes? Die USA wollen im globalenKI-Wettbewerb die Führung übernehmen.Wenn Deutschland und die EU ihre Rahmenbedingungennicht zügig verbessern und den Weg füreine leistungsfähige KI-Infrastruktur frei machen,drohen wir im internationalen Wettbewerb abzufallen.Unsere digitale Souveränität ist in Gefahr!Wir brauchen eine nationale und europäischeKraftanstrengung, um uns für KI-Innovationenattraktiv zu machen. Dafür müssen Wirtschaft undPolitik gemeinsam Verantwortung übernehmen.Ein »Weiter so wie bisher« kann es nicht geben!Wenn Deutschland und dieEU ihre Rahmenbedingungennicht zügig verbessernund den Weg für eine leistungsfähigeKI-Infrastrukturfrei machen, drohenwir im internationalenWettbewerb abzufallen.Jörg BienertWelche Wünsche haben Sie an eine neue Bundesregierung?Wenn wir die langjährige Wachstumsschwächeunserer Wirtschaft überwinden wollen,müssen wir beim Thema »Künstliche Intelligenz«vorankommen. Dafür brauchen wir eine klareund zentrale Koordination der KI- und Digitalpolitikauf Bundesebene. Deshalb muss eine neueBundesregierung in der kommenden Legislaturperiodeein eigenständiges Digitalministerium mitKoordinierungskompetenz, einem ausreichendenBudget und mit dem Bundesfinanzministeriumvergleichbaren Durchgriffs- und Vorbehaltskompetenzeneinrichten. Darüber hinaus brauchenwir eine Stabsstelle für KI- und Digitalpolitik miteigenem Digitalbudget im Bundeskanzleramt.15
WERKWANDEL 01/2025 Arbeitswelt gest
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