Die Berücksichtigung der ISO 9241-110 erfüllt zudemwichtige Anforderungen der Arbeitsstättenverordnung(ArbStättV) im Sinne des Arbeitsschutzes.Diese schreibt vor, dass Arbeitsplätze undArbeitsmittel — einschließlich digitaler Systeme —ergonomisch gestaltet sein müssen, sodass Sicherheitund Gesundheit der Beschäftigten gewährleistetsind. Eine Orientierung an der Norm hilftUnternehmen somit nicht nur, gebrauchstauglicheSysteme zu entwickeln, sondern auch die rechtlichenVorgaben für den Arbeitsschutz einzuhalten.Fazit: GenAI mit Systematik gestaltenund einführenGenAI im Arbeitsalltag muss an den Nutzungskontext angepasstsein. Daran arbeiten Forscher des Fraunhofer FIT.Foto: © Thapana_Studio/stock.adobe.comEffektiv, effizient, zufriedenstellendDie ISO 9241-Normen-Reihe und darauf basierendeMethodenansätze liefern einen umfassendenRahmen, um GenAI-Systeme so zu gestalten, dasssie effektiv, effizient und zufriedenstellend nutzbarsind. Die Norm fordert, dass die Entwicklungauf einer systematischen Analyse des Nutzungskontextsbasiert. Nur so können Systeme gestaltet,angepasst und in den Arbeitsalltag eingeführtwerden, die nicht nur technisch einwandfrei sind,sondern auch den Anforderungen der Arbeitsrealitätentsprechen. Die Effektivität wird erreicht,indem systematisch die identifizierten Arbeitserfordernissemöglichst vollständig mittels der Lösungbefriedigt werden. Die Effizienz wird durchdie Minimierung von überflüssigem Aufwand beider Arbeitserledigung bewirkt. Die Zufriedenstellungstellt sich dann durch die daraus resultierendepositive Einstellung zur Nutzung und Freiheitvon Beeinträchtigungen ein.Die Integration von GenAI in den Arbeitsalltag istein vielversprechender Schritt, erfordert aber einesorgfältige Anpassung an den Nutzungskontext.Bei entsprechenden Vorhaben zum Einsatz dieserTechnologie sollte daher im Vorfeld gemeinsammit den potenziellen Nutzenden deren informelleAufgabenerledigung ermittelt werden (zumBeispiel mithilfe der sogenannten »Kontextszenario-Methode«).Die Ergebnisse dienen dann alsGrundlage für die systematische Erarbeitung derdarin enthaltenen Erfordernisse und Nutzungsanforderungen.Die Strukturierung entlang der identifiziertenKernaufgaben hilft bei der schrittweisenGestaltung entlang der einzelnen Aufgabenschritteund der entsprechenden Einführung der Lösungin den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden. Die ISO9241 bietet hierfür wertvolle Orientierung. Unternehmen,die GenAI einführen, sollten sich auf einesystematische Analyse und Gestaltung der Systemefokussieren, um deren nachhaltige Akzeptanzund positive Nutzungserlebnisse sicherzustellen.Nur so kann GenAI ihre Potenziale voll entfalten —im Dienst der Menschen, die mit ihr arbeiten.Hier finden Sie weitere Informationen zur menschzentriertenEinführung von GenAI in Ihrem Unternehmen.Autoren+49 170 2718850+49 2241 143-580Milad Morad, M. Sc.Wissenschaftlicher Mitarbeiter,AI-Researcher, Human-AI TeamingBereich Human-Centered Engineering& Design (HCED), Fraunhofer-Institut fürAngewandte Informationstechnik FITFür Milad Morad bietet die ISO 9241-Normen-Reiheeinen umfassenden Rahmen, umGenAI-Systeme effizient und zufriedenstellendfür Mitarbeitende zu gestaltenDipl.-Kfm. Peter G. HunkirchenLeitungUsability & UX Engineering und BusinessDevelopment HCED, Fraunhofer-Institut fürAngewandte Informationstechnik FITErfolgreiche GenAI muss nach Überzeugungvon Peter Hunkirchen technologischeExzellenz und menschzentriertenGestaltungsaktivitäten kombinieren.52
WERKWANDEL 01/2025Wissenschaft direktWissens- und Innovations-Netzwerk: ArbeitsforschungHilfen für Führungskräfte und Beratende, um Produkte der Arbeitswissenschaftfür KMU regional besser nutzbar zu machen53Foto: © Gorodenkoff/stock.adobe.com
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