WERKWANDEL 03/2024 Wissenschaft direkt Anzahl mindestens mehrfach monatliche Gedanken an Erwerbsausstieg Alter (ca.) 63 Jahre 2 093 27 % 57 Jahre 2 918 16 % 51 Jahre 2 502 11 % allgemeiner Gesundheitszustand (sehr) gut 3 934 11 % zufriedenstellend 2 433 19 % (sehr) schlecht 1 140 37 % Führungsqualität gering 2 201 25 % mittel 2 801 16 % hoch 2 078 11 % Arbeitsstress (ERI) günstigstes Viertel 1575 12 % zweites 1 781 14 % drittes 1 650 14 % ungünstigstes Viertel 1 630 30 % Aussage: »Gesundheit der Mitarbeiter hat hohe Bedeutung im Betrieb« stimme voll zu 2 435 13 % stimme eher zu 2 983 16 % stimme eher nicht zu 1 336 24 % stimme gar nicht zu 394 33 % Anteil der Befragten, die im Laufe der vergan genen 12 Monate »mindestens einige Male im Monat« daran gedacht haben, ihre Erwerbs tätigkeit aufzugeben. (lidA-Welle 4, 2022/23, n = 6 636 bis 7 513) standteil jährlicher Mitarbeitergespräche stattfinden. Die Themen sollten (mindestens) die ›› Arbeit der Beschäftigten, › › ihre Perspektiven bezüglich Arbeit und Beschäftigung ›› und — wo möglich — relevante private Rahmenbedingungen umfassen, die in der zweiten Abbildung dieses Beitrages angedeutet sind. Solche regelmäßigen Gespräche würden — im Idealfall — nicht nur die bereits genannte »Sprachlosigkeit« überwinden. Sie würden auch gegenseitig Orientierung geben zur weiteren Arbeitstätigkeit der älteren Beschäftigten (Erwartungen, Pläne, Wünsche, Befürchtungen); sie würde beiderseits Denkprozesse zur Arbeit und Beschäftigung anstoßen. Dieser Dialog würde letztendlich auch dazu beitragen, eine gegenseitige Offenheit zur Thematik »die letzten Arbeitsjahre« zu entwickeln, die schließlich auch die Abklärung des Zeitpunkts des Erwerbsaustritts ermöglichen könnte. Das übergreifende Ziel wäre sicherlich die bessere Anpassung der Arbeitstätigkeit an die Bedürfnisse beider Seiten und damit in aller Regel die Verbesserung der Qualität der letzten Arbeitsjahre, sodass diese von Beschäftigten wie Vorgesetzten weniger als Übergang, sondern bestenfalls als wertvolle Lebensjahre angesehen werden können. Zur Durchführung dieser Mitarbeitergespräche wird das Fachgebiet Arbeitswissenschaft Ende 2024 eine Broschüre für Führungskräfte herausgeben (dann frei zugänglich über www.lida-studie.de). Literatur Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, BiB (2022) Renteneintritt der Babyboomer: Für viele ist schon mit 63 Schluss. Pressemitteilung 21/22 vom 10.12.2022 Hasselhorn HM, Ebener M (2023) Frühzeitiger Ausstieg der Babyboomer aus dem Erwerbsleben – Ergebnisse der lidA-Studie. Deutsche Rentenversicherung 02/2023, 152-174. Download lidA-Studie Die lidA-Studie (www.lida-studie.de) ist eine Kohortenstudie, in der seit 2011 ältere Beschäftigte mittels persönlicher standardisierter Interviews zu den Themen Arbeit, Gesundheit und Erwerbsteilhabe wiederholt befragt werden. Die 12 .321 Befragten sind Personen der Geburtsjahrgänge 1959 und 1965 sowie in Welle 4 erstmals auch Personen des Geburtsjahrgangs 1971. Die Studie ist repräsentativ für die sozialversicherten Beschäftigten der untersuchten Jahrgänge in Deutschland. Download lidA-Broschüre mit aktuellen Ergebnissen Autor +49 202 439-2088 Univ.-Prof. Dr. med. Hans Martin Hasselhorn Leitung des Fachgebiets Arbeitswissenschaft Bergische Universität Wuppertal Hans Martin Hasselhorn rät Unternehmen, die ältere Mitarbeitende halten möchten, mit diesen frühzeitig in den Dialog über die letzten Arbeitsjahre einzutreten. 46
WERKWANDEL 03/2024 Zukunftsgespräch Dr. Anke Diehl Foto: O. Hartmann 47
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