Aufrufe
vor 3 Wochen

WERKWANDEL 03_2024

  • Text
  • Digitale
  • Digitalisierung
  • Arbeitswissenschaft
  • Ifaa
  • Arbeitswelt
  • Arbeit
  • Foto
  • Gesundheit
  • Werkwandel
  • Unternehmen
Das Arbeitsweltmagazin Sonderausgabe Gesundheit

WERKWANDEL 03/2024 Menschen im Fokus Auch hybride oder rein in Präsenz durchgeführte Kurse werden nicht mehr so gut angenommen wie vor der Pandemie. Wir bemerken, dass die Bereitschaft, sich für mehrwöchige Kurse zu verpflichten, gesunken ist. Stattdessen wünschen sich die Mitarbeitenden auch im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements mehr Flexibilität. Diese Veränderungen erfordern von uns eine Anpassung unserer Angebote, um den Bedürfnissen und Erwartungen der Mitarbeitenden gerecht zu werden. ihrem Arbeitsort. Zusätzlich ermöglichen uns digitale Lösungen, den Austausch zu fördern und gezielte Gesundheitsmaßnahmen anzubieten, die flexibel genutzt werden können — zum Beispiel Ausgleichsübungen bei verschiedenen Tätigkeiten (Büro, Markt, Logistik oder Produktion). Wir wollen bei unseren Mitarbeitenden die Eigenverantwortung für ihre Gesundheit stärken. Wir glauben, dass gesundheitsbewusstes Verhalten nicht nur sinnvoll ist, sondern auch Spaß machen sollte. Portal »Gemeinsam.topfit« Wie gelingt es einem Unternehmen mit dezentralen Strukturen, Mitarbeiter für das Thema »Gesundheit« zu motivieren? Unsere rund 280 000 Mitarbeitenden in Deutschland sind auf etwa 10 000 Standorte verteilt. Früher standen wir vor der Herausforderung, Kolleginnen und Kollegen in den Märkten, der Logistik und der Produktion ausreichend zu informieren, da nicht alle einen PC-Zugriff oder Firmen-E-Mail-Account hatten. Heute haben wir die Möglichkeit, unsere Angebote zeit- und ortsunabhängig bereitzustellen — etwa über unsere Gesundheitsplattform »Gemeinsam.topfit«, auf der wir alle Maßnahmen und Informationen bündeln. Durch diese zentrale Plattform können wir sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden Zugang zu wichtigen Gesundheitsinformationen und -angeboten haben — und zwar unabhängig von Können Sie uns Beispiele dafür nennen? Ein Beispiel dafür ist unsere wiederholte Teilnahme an der Firmenlaufserie B2Run in sieben Städten deutschlandweit. Dieses Event ist ideal, um auch Sportmuffel für Bewegung zu begeistern. Bei Strecken von etwa fünf Kilometern — sei es laufend oder walkend — erleben unsere Mitarbeitenden nicht nur körperliche Betätigung, sondern stärken auch das Teamgefühl. Die positiven Rückmeldungen bestätigen, wie sehr solche Events zur Teambildung und persönlichen Gesundheit beitragen. Sie haben eben die Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit angesprochen. Was tun Sie hier? Unter dem Motto »Du bist wichtig!« animieren wir unsere Mitarbeitenden beispielsweise regelmäßig zu Vorsorgeaktionen. Wer an Krebsvorsorgeuntersuchungen teilnimmt, erhält eine Zeitgutschrift. 08

Darüber hinaus informieren wir ausführlich über die von den Krankenkassen empfohlenen und übernommenen Vorsorgeuntersuchungen. So möchten wir sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden die bestmögliche gesundheitliche Vorsorge erhalten und gleichzeitig für die Bedeutung präventiver Maßnahmen sensibilisiert werden. Was macht Ihnen am meisten Spaß in Ihrem Job? Auf jeden Fall die Themenvielfalt! Im nächsten Jahr möchten wir uns weiterhin intensiv dem wichtigen Thema der psychischen Gesundheit widmen. Wir wollen auch über geschlechterspezifische Aspekte aufklären. Zum Beispiel kann die Menopause bei Frauen einen erheblichen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden haben. Diese Lebensphase kann zu Nervosität, Schlafstörungen oder sogar zu depressiven Verstimmungen führen. Gut für die Gesundheit und fürs Teambuilding: Mitarbeitende der REWE Group bei einem Firmenlauf | Foto: REWE GROUP Unternehmens-Broschüre zur Krebs- und Gesundheitsvorsorge Was erwarten Sie von der Zukunft? Ihr persönlicher Wunsch an die Arbeitswelt der Zukunft? Ich erinnere mich daran, wie mir als Berufsanfängerin ein älterer Kollege sagte: »Früher schrieb ich einen Brief und hatte dann eine Woche Ruhe, bevor ich eine Antwort bekam und die Aufgabe für mich weiterging.« Heute, per E-Mail, geht es teilweise nach ein paar Minuten weiter. Das Arbeitstempo ist heutzutage sehr hoch, was leicht zu Überforderung und Informationsüberflutung führen kann. Gleichzeitig sollten wir jedoch offen für das Ausprobieren neuer Ansätze bleiben. Obwohl wir Menschen Gewohnheitstiere sind, müssen wir uns in einer VUCA-Welt (volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig) zurechtfinden. Mein persönlicher Wunsch für die Zukunft der Arbeitswelt ist daher, ein ausgewogenes Tempo zu finden, das Produktivität ermöglicht, ohne die mentale und physische Gesundheit der Mitarbeitenden zu gefährden — ein Umfeld zu schaffen, das sowohl Struktur als auch Flexibilität bietet, um Innovationskraft und Wohlbefinden gleichermaßen zu fördern. Autorin +49 211 542263-26 Interviewpartnerin Anna Peck M. Sc. REWE Deutscher Supermarkt AG & Co. KGaA +49 221 149-1899 Christine Molketin M. A. Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ifaa — Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Für Christine Molketin ist betriebliche Gesundheitsförderung integraler Bestandteil einer modernen Unternehmenskultur. 09

© 2021 ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V.

DatenschutzImpressum