WERKWANDEL 03/2023 Wissenschaft direkt Über technische KI-Grundkenntnisse hinaus ist eine wertschätzende Unternehmenskultur wichtig. Thomas Aigner, Syslog GmbH Die Teilnehmenden beschäftigen sich in einem interaktiven Planspiel mit den Aspekten und Kriterien der präventiven Arbeitsgestaltung einer KI-Anwendung | Foto: Fotoagentur Ruhr am Ende des KI-Projekts merkt, dass zu viele Themen auf der Strecke geblieben sind und deswegen die KI nicht richtig anwendbar ist. Also man kann die Weiterbildung eigentlich jedem empfehlen, der eine leitende Rolle im Betrieb hat.« Für Syslog-Geschäftsführer Thomas Aigner gibt es auf die Frage ‚War das Projekt en[AI]ble erfolgreich?’ eine einfache Antwort: »Die Teilnehmenden der Weiterbildung, die bei uns im Hause mit rund zwölf unserer Kunden stattfand, erzählen immer noch, wie begeistert sie von der Weiterbildung sind. Konkret eine Teilnehmerin berichtet im Nachhinein, dass sie sich jetzt intensiv mit KI beschäftigt, die Einführung einer KI-Anwendung vorbereitet und aufgrund der Weiterbildung weiß, wie sie den Einführungsprozess gestalten und was sie noch alles zu dem Thema lernen muss. Genau das war meines Erachtens ja das Ziel, eine Weiterbildung zu konzipieren, die kleinen und mittleren Unternehmen hilft, sich mit dem Thema KI zu beschäftigen. Der Fokus auf KMU, die nicht das Know-how und die Ressourcen wie die großen Unternehmen haben, ist wichtig.« Autoren +49 211 542263-42 Dipl.-Ing. Sebastian Terstegen Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachbereich Unternehmensexzellenz ifaa — Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Sebastian Terstegen glaubt, dass Arbeitsaufgaben in automatisierten, intelligent vernetzten und KI-unterstützten Produktionssystemen immer flexibler werden. +49 241 80994-49 Thomas Aigner Geschäftsführer Syslog GmbH Für Thomas Aigner war das Projekt en[AI]ble ein voller Erfolg. Er baut jetzt weiter Know-how zu KI im Unternehmen auf und entwickelt KI-Funktionalitäten für die Syslog-ERP-Module. +49 631 3724 5513 Das Projekt en[AI]ble wurde vom September 2020 bis September 2023 durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert. Projektträger war die Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH (gsub). Patrick Schackmann Geschäftsführer ed-media e. V. — Institut für Innovation in Bildungs- und Unternehmensprozessen Patrick Schackmann ist überzeugt, dass die en[AI]ble-Weiterbildung die Betriebe bei der Einführung digitaler Anwendungen mit KI-Systematik maßgeblich unter - stützen kann. 40
WERKWANDEL 03/2023 Wissenschaft direkt KARL bündelt die KI-Kompetenzen der Region Wie Karlsruhe Kompetenzzentrum für den menschenzentrierten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) werden will Künstliche Intelligenz (KI) nimmt einen immer wichtigeren Teil in der Arbeitswelt ein. Ob im Vertrieb, in Kreativprozessen oder im Projektmanagement, überall halten KI-basierte Werkzeuge Einzug. Darüber hinaus verändert KI nicht nur Arbeitsinhalte und Arbeitsprozesse. Die Art und Weise, wie Meschen lernen, ändert sich ebenfalls. Der Einfluss von KI wächst. Wie wir diesen Wandel menschenzentriert gestalten, ist die alles entscheidende Frage. Antworten darauf gibt in der Region Karlsruhe das Kompetenzzentrum KARL. KI-basierte digitale Assistenten sind nicht neu. Doch erst mit der Berichterstattung um Instrumente wie ChatGPT rücken diese in die breite Öffentlichkeit. Zahlreiche Unternehmen fragen sich jetzt, wie sie von diesem Trend profitieren können. Hinzu kommt, dass nahezu alle Beschäftigte selbst Erfahrungen mit der Technologie sammeln können. Angst um den eigenen Arbeitsplatz oder Heilsversprechen Die unendlich erscheinenden Einsatzbereiche vor Augen, haben viele Menschen Angst, KI werde Arbeitsplätze wegrationalisieren. Andere sehen in der KI die Lösung für den Fachkräftemangel. Letztlich kommt es darauf an, wie KI eingesetzt wird. »Ob KI Fluch oder Segen ist, entscheiden wir selbst«, verdeutlichte Dr. Anna Christmann, Mitglied des Deutschen Bundestages, im Oktober 2022 bei einer Podiumsdiskussion in Karlsruhe, die von KARL organisiert wurde. Die Mission von KARL ist es, KI-basierte Lösungen zu entwickeln und wissenschaftlich zu begleiten, um die Auswirkungen von KI auf Arbeit und Lernen greifbar zu machen. So werden einerseits Chancen aufgezeigt. Andererseits wird falschen Erwartungen oder Ängsten entgegenge- Lernfabrik Globale Produktion am wbk Institut für Produktionstechnik des KIT. | Foto: Sandra Göttisheim/KIT 41
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