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WERKWANDEL 1_22

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Das Fachmagazin zur Arbeits- und Betriebswelt von heute und morgen.

WERKWANDEL 01/2022 Kurzweiliges KARPFENTEICH 4.0 Das Magazin brandeins berichtete unter diesem Titel über die Brüder Paul und Georg Schmitzberger, die gemeinsam eine nachhaltige Fischzucht nach dem Vorbild des Ozeans entwickeln. In miteinander verbundenen Becken werden Karpfen und deren Nahrung gleichzeitig gezüchtet. Dabei werden der Zustand der Fische, die Wassertemperatur sowie der pH-Wert digital erfasst und gesteuert. → LEHRER*INNENGESUNDHEIT 4.0 Die Digitalisierung in Zeiten der Corona-Pandemie kann sich bei Bildungsbeauftragten negativ auf die Gesundheit auswirken. Man spricht dann vom sog. »Technostress«. Eine Absolventin der FH Bielefeld beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit mit dem Thema digitaler Gesundheit und wurde dafür mit dem 1. Award des Berufsverbands Deutscher Soziologinnen und Soziologen e.V. ausgezeichnet. Diese Arbeit untersucht unter anderem, wie eine »gesunde« Digitalisierung gewährleistet werden kann. → MATCHMAKING 4.0 Mit diesem Begriff wird am 18. April 2019 die Dating-App Gentley in einer Pressemeldung als hochqualitative Plattform für moderne, Lifestyle-orientierte Beziehungsmodelle in der Dating-Szene beworben. → → MEDIZIN 4.0 Medizin 4.0 oder »E-Health« steht für die Digitalisierung in der Medizinwelt. In Zukunft sollen große Datenmengen, digitale Vernetzungen zwischen Kliniken, aber auch Robotik den Fortschritt der Medizin unterstützen. → MITDENKEN 4.0 Die gesetzliche Unfallversicherung VBG hat unter diesem Stichwort verschiedene Maßnahmen für Büro- und Wissensarbeit zusammengefasst, weil sich auch hier durch Digitalisierung und »Arbeitswelt 4.0« viele Neuerungen ergeben werden. → MITTAGSPAUSE 4.0 Die Digitalisierung birgt zahlreiche Möglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen. Mitarbeiter*innen des Kompetenzzentrums Kaiserslautern widmen sich in einer Erklärvideo-Reihe namens »Mittagspause 4.0« verschiedenen Möglichkeiten, Digitalisierung in den Unternehmensalltag zu integrieren. Die Idee hinter dem Namen: Eine digitale Weiterbildung, die in eine Mittags pause passt. → NACHBARSCHAFTSHILFE 4.0 Am 17.11.2018 berichtet die Schwäbische Zeitung über eine in Aalen gestartete Art »Nachbarschaftshilfe 4.0« per App und Internet. → NIKI 4.0 »Nicht-disruptives Kit für die Evaluation von Industrie 4.0« — oder Niki 4.0 — ist ein Projekt des FZI und ermöglicht kostengünstigere Tests für den Mittelstand im Rahmen der Industrie 4.0. → ÖPNV 4.0 Auch auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kommen neue Herausforderungen zu. Mehrere Unternehmen und Sozialpartner haben sich in diesem Projekt zusammengeschlossen, um gemeinsam Lösungen zu finden. → PEDALRITTER 4.0 Mehr ein Negativbeispiel als eine echte Vision: Der VDI nutzte diesen Begriff in einem Kommentar. → PLANUNGSTISCH 4.0 Die TU Braunschweig hat ein Tool entwickelt, mit dem an einem vernetzten Tisch die Fabrik geplant werden kann, aber auch direkt z.B. Vorgaben oder der Planungsstand überprüft werden können. → RENTENZAHLER 4.0 Unter diesem Begriff berichtet die Zeitschrift »Produktion«, dass die Fortschritte in der Robotik es nötig machen, sich auch über die Folgen für das Sozialsystem Gedanken zu machen. Wenn Roboter die menschliche Arbeitskraft ersetzen, wer finanziert dann die Rente? → RHEINISCHER KAPITALISMUS 4.0 So bezeichnen die Bertelsmann-Stiftung und die Stiftung Neue Verantwortung eines der möglichen Szenarien, die sie entwickelt haben, um mögliche Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeit und Beschäftigung in Deutschland bis zum Jahre 2030 darzustellen. → ROLLATOR 4.0 Ein Schülerprojekt, das den 2. Platz beim VDE Rhein-Ruhr Technikpreis 2019 erreichen konnte und einen Rollator mit zusätzlichen Sensoren und technischen Modulen ausgestattet hat und so die Sicherheit erhöht. → SALAT 4.0 »Die Kräuter- und Gemüsezucht gelingt jetzt auch ohne grünen Daumen. Eine KI in Kombination mit dem Plantcube der Agrilution Systems GmbH macht es möglich«, berichten die VDI nachrichten am 14.02.2020. → STIRB LANGSAM 4.0 Dieser von Len Wiseman gedrehte US-amerikanische Actionfilm aus dem Jahr 2007 klingt nach makaberer Industrie 4.0, hat damit aber nichts zu tun. Die Versionsnummer 4.0 im deutschen Titel — der englische Originaltitel lautet »Live Free or Die Hard« — verweist lediglich darauf, dass es der vierte Teil der Stirb-langsam-Filmreihe mit Bruce Willis in der Hauptrolle ist. → TEAMWORK 4.0 Auch Teamwork ist eine Arbeitsform, die digitalisierungsgerecht modernisiert werden muss. Zusätzlich müssen die dafür erforder lichen Mitarbeiterkompetenzen entwickelt werden. Das Forschungsprojekt »TeamWork 4.0 — gruppenförmige Arbeitsorganisation als Digitalisierungsressource« des IMU-Instituts widmet sich diesen Themen. → VATER 4.0 Titel der vom Verein Väter in Köln e. V. am 11.10.2019 veranstalteten Fachtagung »Vater 4.0 — vom Traditionsmodell zum Traumtyp?«. → VEREINBARKEIT 4.0 In seiner im Juni 2020 veröffentlichten Zukunftsstudie »Leben, Arbeit, Bildung 2035+« empfiehlt der Münchner Kreis der Politik u.a. die zukunftsfähige Definition dieses Begriffs, damit die Politik gemeinsam mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen Regeln für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz entwickeln kann. Unter diesem Titel stand auch der Aktionstag »Familie@Beruf. NRW« in Düsseldorf am 2. November 2016. → → WALD UND HOLZ 4.0 Eine Initiative mit dem Ziel, Industrie-4.0-Ansätze auf den Cluster Wald und Holz zu übertragen und die an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen zu vernetzen. → Autor +49 211 542263-42 Dipl.-Ing. Sebastian Terstegen Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachbereich Unternehmensexzellenz ifaa — Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Sebastian Terstegen denkt, dass Arbeit künftig auch in der Produktion flexibler wird — hier machen dies u. a. automatisierte, intelligent vernetzte Produktionssysteme möglich. 58 58

WERKWANDEL 01/2022 Der O-Ton Lesen Sie mehr zum Thema in unserer kommenden Ausgabe mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. AUSWEITUNG DER NACHHALTIGKEITSPFLICHTEN: WO KMU JETZT AUCH SCHON HINSCHAUEN SOLLTEN Nachhaltigkeit ist das Thema unserer Zeit. Fridays for Future, Produktinnovationen aus nachhaltigen Rohstoffen, Ideen für nachhaltiges Einkaufen, Waschen, Konsumieren, Reisen und Handeln im Allgemeinen besetzen die Agenda im privaten und öffentlichen Leben. Nachhaltigkeit hat den Wahlkampf zur letzten Bundestagswahl eine neue Wendung gegeben und neue politische Konstellationen zur Folge. Transformation in eine nachhaltige Marktwirtschaft Um die ambitionierten politischen Ziele zur Transformation in eine nachhaltige Marktwirtschaft zu erreichen, wurden von den EU-Institutionen in den vergangenen Jahren eine Reihe von Richtlinien und Verordnungen erstellt, die durch Übernahme in nationale Gesetze rechtsverbindlich für Unternehmen werden. Ein Beispiel hierfür ist die CSR-Richtlinie (2014/95/EU). Mit einer Reform dieser Richtlinie plant die EU nun eine massive Ausweitung und Verschärfung von Nachhaltigkeitspflichten für europäische Unternehmen. Indirekt wird die geplante Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung auch Auswirkungen auf viele kleinere und mittlere Unternehmen haben. Auch KMU sollten sich deshalb früh genug auf die neuen Anforderungen vorbereiten. Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, die vielfältigen und zunehmend rechtlich verbindlichen Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen, die an sie gestellt werden. Dabei gilt es, durch geeignete Konzepte und Strategien die Komplexität und Vielfalt der Anforderungen zu bewältigen, bürokratischen Aufwand zu begrenzen, Chancen zu nutzen und Risiken zu vermeiden. Zudem gilt es, sich trotz steigenden äußeren Vorgaben ein möglichst hohes Maß an Kreativität, Individualität und damit Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren. Auch auf KMU werden noch mehr Pflichten zukommen Dem von der EU-Kommission im April 2021 angenommenen Richtlinienvorschlag zur Nachhaltigkeitsberichterstattung folgend, soll die Pflicht zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten auf alle großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern ausgeweitet und inhaltlich standardisiert werden. Das sind laut einer DRSC-Studie (Deutsches Rechnungslegungs Standards Comittee) 30 Mal mehr betroffene deutsche Unternehmen. Auch wenn kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auf den ersten Blick noch nicht direkt von dieser Berichtspflicht betroffen sind, wird die neue Richtlinie indirekt Auswirkungen auf viele KMU haben. Nämlich dann, wenn Kunden, Kreditinstitute und Versicherungen zur Erfüllung ihrer eigenen Nachhaltigkeitspflichten dies auch von ihren Geschäftspartnern (KMU) fordern. Dies wird beispielsweise auch durch die darzulegende Verantwortung der berichtspflichtigen Unternehmen für die Lieferkette im Nachhaltigkeitsbericht sowie das Lieferkettengesetz impliziert. Indirekt fordert die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung auch die Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements. Da kleine und mittlere Unternehmen eher geringere Ressourcen haben, sollte dieses mit einfachen Mitteln umsetzbar sein. Mehr zum Thema → Autor +49 211 542263-36 Dipl.-Wirt.Ing. Olaf Eisele Wissenschaftlicher Mitarbeiter | Fachbereich Unternehmensexzellenz ifaa — Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Olaf Eisele beschäftigt sich immer wieder mit der Frage, wie sich Ideen und Theorien praktisch umsetzen lassen. 59

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