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WERKWANDEL Ausgabe 1/2023 Schwerpunkt Fachkräftesicherung

WERKWANDEL 01/2023 Wissenschaft direkt Selbstcheck für Beschäftigte: Eignung für mobile, zeitflexible Arbeit Persönliche Bedarfe Trifft nicht zu = 0 trifft teilweise zu = 1 trifft überwiegend zu = 2 trifft zu = 3 Maßnahmen Den Arbeitsweg empfinde ich als belastend. x Flexible Arbeitszeiten können mir dabei helfen, Arbeits- und Privatleben besser zu vereinbaren. x Es ist für mich in Ordnung, nicht jeden Tag den persönlichen/ direkten Austausch mit Kolleg*innen und Führungskräften zu haben. Die Arbeit im Homeoffice kann mir dabei helfen, meine Aufgaben noch effizienter zu erledigen (z. B. durch die Möglichkeit des konzentrierten Arbeitens). Mobile, zeitflexible Arbeit kann zu Steigerung meiner Arbeitszufriedenheit beitragen. x x x Ich möchte mobil und zeitflexibel arbeiten. x Mittelwert persönliche Bedarfe 1,83 Auszug aus dem Selbstcheck für Beschäftigte — Kategorie »persönliche Bedarfe« vorhanden ist und wo Handlungsbedarf bei der Regelung und Gestaltung besteht. Gerade wenn Unternehmen über Möglichkeiten der Flexibilisierung im Produktionsbereich mittels technischer Hilfsmittel nachdenken, ist es zu empfehlen, den Status quo und die betrieblichen Voraussetzungen bezüglich der Digitalisierung zu analysieren. Das kann beispielsweise den Netzwerkzugriff von außerhalb oder die technische Ausrüstung der Beschäftigten betreffen. Dafür können die in der Handlungshilfe aufgeführten Checklisten eingesetzt werden (z. B. ifaa-Checkliste zur Gestaltung mobiler Arbeit, ifaa-Checkliste »Digitalisierung und Industrie 4.0«). Im zweiten Schritt werden die Beschäftigten miteinbezogen. Deren Einschätzung zu Möglichkeiten der Orts- und Zeitflexibilität ihrer eigenen Aufgaben sollte erfragt werden. Zu ermitteln ist außerdem, ob bei den Beschäftigten der persönliche Bedarf, die häuslichen Rahmenbedingungen sowie notwendige Kenntnisse und Kompetenzen zur mobilen, zeitflexiblen Arbeit vorhanden sind. Um dies strukturiert zu erfassen, hat das ifaa einen Selbstcheck für Beschäftigte zur Eignung für mobile, zeitflexible Arbeit entwickelt. Dieser dient den Beschäftigten zur Selbstreflexion und als mögliche Gesprächsgrundlage mit dem oder der Vorgesetzten. Basierend auf den bereits erwähnten Analy- Auszug aus dem MofAPro-Tool | Foto: bongkarn/stock.adobe.com 32

WERKWANDEL 01/2023 Wissenschaft direkt sen wird im dritten Schritt eine Potenzialanalyse hinsichtlich des Nutzens und Aufwands des Unternehmens bei Einführung und Ausweitung mobiler und zeitflexibler Arbeit durchgeführt. Im vierten Schritt wird geprüft, wo die Flexibilisierungspotenziale in Abhängigkeit von den Aufgaben der Beschäftigten liegen. Ob dieser Schritt für den Beschäftigten relevant ist, hängt auch mit den Ergebnissen des Selbstchecks (Schritt 2) zusammen. Möchte oder kann ein Beschäftigter nicht mobil und/oder zeitflexibel arbeiten, so ist es möglicherweise nicht lohnend, weitere Analysen hinsichtlich der Machbarkeit aufgrund der Aufgaben durchzuführen. Andernfalls kann das MofA-Tool eingesetzt werden. Damit wird die Frage beantwortet, wie viele Stunden pro Woche ein Beschäftigter aufgrund seiner Tätigkeiten mobil und/oder zeitflexibel arbeiten kann. Zudem können daraus Hinweise für Regelungen — zum Beispiel hinsichtlich Kernarbeitszeiten und Erreichbarkeit — abgeleitet werden. Im fünften und letzten Schritt werden die Flexibilisierungsvorhaben und damit verbundenen Handlungsbedarfe in einem Maßnahmenplan konkretisiert und umgesetzt. Eine Maßnahme könnte beispielsweise sein, die Arbeit im Produktionsbereich zu flexibilisieren. Mit Blick auf Zeitflexibilität im direkten Produktionsbereich beschreibt die Handlungshilfe Beispiele möglicher Assistenzsysteme sowie deren Entwicklungs- und Einführungsprozesse. Hier finden sich auch Checklisten und Umsetzungshilfen. Das Projektkonsortium hat auch an einem Cloud-basierten Assistenzsystem zur zeitflexiblen Personaleinsatzplanung im Produktionsbereich gearbeitet. Die Vote2Work GmbH hat es entwickelt. Die Lang Metallwarenproduktion Neubrandenburg GmbH hat es eingesetzt und erprobt. Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt (Förderkennzeichen: 02L19A500 ff) wird im Rahmen des Programms »Zukunft der Arbeit« vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren. Autorin/Autoren +49 211 542263-21 Dr. rer. pol. Anika Peschl Wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachbereich Arbeits- und Leistungsfähigkeit ifaa — Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Anika Peschl ist überzeugt, dass eine Flexibilisierung der Arbeit zur Arbeitgeberattraktivität beitragen kann. +49 211 542263-18 Dipl.-Soz. Wiss. Ralph W. Conrad Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachbereich Unternehmensexzellenz ifaa — Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Ralph W. Conrad rät dazu, dass Unternehmen den Flexibilisierungsprozess systematisch angehen. Hierbei helfen Checklisten des ifaa und die MofAPro-Handlungshilfe. +49 211 542263-41 Dr. rer. pol. Ufuk Altun Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachbereich Arbeitszeit und Vergütung ifaa — Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Ufuk Altun weist darauf hin, dass Flexibilisierungspotenziale von Aufgaben sowie Bedürfnissen Beschäftigter abhängen. Hierbei helfen ein Selbstcheck und das MofA-Tool. 33

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