Aufrufe
vor 1 Jahr

WERKWANDEL 1_23

  • Text
  • Menschen
  • Angewandte
  • Foto
  • Arbeitswelt
  • Arbeitswissenschaft
  • Ifaa
  • Institut
  • Arbeit
  • Werkwandel
  • Unternehmen
WERKWANDEL Ausgabe 1/2023 Schwerpunkt Fachkräftesicherung

WERKWANDEL 01/2023 Der O-Ton FACH- UND ARBEITSKRÄFTEMANGEL — WIRKLICH EINE ÜBERRASCHENDE BEDROHUNG? Aktuell geben sich viele überrascht über den Fachund Arbeitskräftemangel, der sich zu weiteren Risiken wie Corona, Lieferkettenproblemen und Inflation gesellt. Im Risikobarometer 2022 der Allianz Global Corporate & Specialty ist der Fachkräftemangel unter die Top Ten der aktuellen Risiken »aufgestiegen«. Der Arbeits- und Fachkräftemangel trifft uns allerdings keineswegs überraschend! Bereits seit den 1970er-Jahren sterben in Deutschland jährlich mehr Menschen als geboren werden. Die daraus resultierende Reduzierung des Fach- und Arbeitskräftepotenzials wird als »Demographischer Wandel« seit mindestens zwei Jahrzehnten regelmäßig vorhergesagt. Zu den guten Nachrichten gehört, dass für den Umgang mit dieser nun überall spürbaren Entwicklung bereits zahlreiche Instrumente und Strategien entwickelt wurden, die anwendungsbereit »in der Schublade« liegen. Sie umfassen: ›› die Gewinnung, Einarbeitung, lebenslange Qualifizierung und Weiterentwicklung von Mitarbeitenden, ›› den Erhalt und die Förderung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit von Beschäftigten sowie ›› die Organisationsanalyse einschließlich einer präventiven Identifikation und Priorisierung des Handlungsbedarfs — beispielsweise durch Altersstrukturanalysen. Allerdings gibt es leider keine Wundermittel zur Lösung des Problems. Wer sich als Arbeitgeber auf einem Arbeitsmarkt behaupten will, der sich in einen Arbeitnehmermarkt verwandelt hat, muss hart arbeiten. Unternehmen, die damit erfolgreich sind, bieten ihren Mitarbeitenden inklusive der Auszubildenden attraktive Arbeitsbedingungen, interessante Aufgaben, orts- und zeitflexibles Arbeiten, eine ergonomische und alternsgerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitszeit, nichtmonetäre Leistungen sowie eine wertschätzende Kultur. Zu den schlechten Nachrichten gehört, dass trotz der Instrumente und Strategien nicht alle Unternehmen Sieger im »War for Talents« sein können. Die »Verlierer« haben nur eine Möglichkeit: Sie müssen ihre Produktivität steigern. Hierzu können sie Prozessoptimierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, aber auch Möglichkeiten der Automatisierung körperlicher und geistiger Arbeit nutzen. Die Potenziale von Prozessoptimierung und Lean Management sind in vielen Unternehmen noch nicht ausgeschöpft. Verschwendung in den Unternehmensprozessen — auch in nicht direkt wertschöpfenden Bereichen — kostet nicht nur Geld und Kundenzufriedenheit, sondern auch wertvolle Personalressourcen. Stabile und verschwendungsarme Prozesse sind außerdem Voraussetzung für die erfolgreiche Nutzung von Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und Automatisierung. Das gilt nicht nur für Unternehmen, sondern auch für den Staat. Dieser ist einerseits selbst als wesentlicher Akteur im Arbeitsmarkt vom Fach- und Arbeitskräftemangel betroffen. Andererseits verursacht er durch gesetzliche Regelungen erheblichen Aufwand in den Unternehmen und damit zusätzlichen Personalbedarf. Darüber hinaus bestimmt der Staat unter anderem durch Bildungspolitik und die Gesetzgebung zur Fachkräfteeinwanderung den Umfang und die Zusammensetzung des deutschen Fachkräftepools aktiv. Die Überwindung des Fachkräftemangels erfordert einen Paradigmenwechsel. Wir müssen menschliche Arbeit neu wertschätzen und sie sowohl effizienter als auch effektiver einsetzen. Autor Dr.-Ing. Frank Lennings Leiter Fachbereich Unternehmensexzellenz ifaa — Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. + 49 211 542263-19 Nach Überzeugung von Frank Lennings werden Arbeitgeber, die künftig Arbeits- und Fachkräfte gewinnen wollen, hart arbeiten müssen. 66

WERKWANDEL 01/2023 Arbeitswelt vor Ort ifaa-Studie: Anreiz- und Vergütungssysteme 2023 Welche Benefits, Leistungen und monetäre Anreize bieten Unternehmen an, um Arbeitskräfte zu bekommen und sie an sich zu binden? Wie verbreitet sind variable Entgelte oder Beteiligungsmodelle? Wie gestalten andere Unternehmen attraktive Arbeitsbedingungen? Befragung zur Verbreitung von Zusatzleistungen Jetzt teilnehmen! www.arbeitswissenschaft.net/ verguetungsstudie-2023 Diese und weitere Fragen möchten wir mit der nachfolgenden Studie beantworten. Betriebliche Ansätze zur Stärkung der Arbeitgeberattraktivität und Fachkräftebindung Die Fachkräftesicherung ist mittlerweile eines der wichtigsten betriebsorganisatorischen Themen in den Unter nehmen. Der Herausforderung, geeignete Fachkräfte zu gewinnen, stellen sich Unternehmen aller Größen und Branchen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Mitteln. Auch die Vergütungs- und Benefitpakete, die Arbeitsgestaltung und -organisation unterscheiden sich hierbei. Die ifaa-Studie möchte dazu beitragen, die beliebtesten und am weitesten verbreiteten Maßnahmen zusammenzutragen und hieraus Hilfestellungen für die Unternehmen zu entwickeln. Nehmen Sie sich 20 Minuten Zeit, um unseren Fragebogen zu beantworten. Im Gegenzug erhalten Sie die Ergebnisse vor allen anderen zugesendet. Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme! Befragungszeitraum: März bis Mai 2023 Hier geht’s direkt zur Umfrage: www.arbeitswissenschaft.net/verguetungsstudie-2023 Bei Fragen hilft Ihnen gerne weiter: Amelia Gahmann ➞ E-Mail: a.gahmann@ifaa-mail.de Telefon: +49 211 54 22 63-12 67 ifaa — Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Uerdinger Straße 56 | 40474 Düsseldorf Tel.: +49 211 542263-0 | Fax: +49 211 542263-37 E-Mail: info@ifaa-mail.de | www.arbeitswissenschaft.net

© 2021 ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V.

DatenschutzImpressum