WERKWANDEL 02/2024 Arbeitswelt gestalten Luden im Februar 2024 für den Rat der Arbeitswelt zum »Deep Dive« nach Mannheim ein: Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), und ifaa-Direktor Professor Dr. Sascha Stowasser, Mitglied im Rat. | Foto: Thomas Rafalzyk/Rat der Arbeitswelt Der Betrieb als Ort der Transformation WERKWANDEL-Dokument: Bericht des Rates der Arbeitswelt über ein »Deep Dive« zum Thema »Der Betrieb als Ort der Transformation« in Mannheim Im Arbeitswelt-Bericht 2023 konzentrierte sich der Rat der Arbeitswelt darauf, wie viele Betriebe sich mit großen Herausforderungen durch Umwelt- und Digitalveränderungen auseinandersetzen müssen. Gleichzeitig machen verschiedene Krisen es schwieriger und dringender für die Verantwortlichen, Entscheidungen zu treffen. Der Rat betonte, wie wichtig verschiedene Bereiche für eine erfolgreiche Veränderung sind, einschließlich Wissenstransfer & das Personalmanagement, Partizipation & Mitbestimmung, die Technologieeinführung und -entwicklung sowie Change-Management & Führung. Unternehmen müssen ihre Kultur und Geschäftsmodelle anpassen und offen kommunizieren, um mit ihren Mitarbeitern in der Transformation erfolgreich zu sein. Das Ziel ist eine nachhaltige Arbeit, die menschengerecht, ökologisch, sozial, effektiv, produktiv und innovationsfähig ist. 50
WERKWANDEL 02/2024 Arbeitswelt gestalten Um das dynamische Umfeld aus der praktischen Perspektive besser zu verstehen, luden die Ratsmitglieder Isabel Rothe und Prof. Dr. Sascha Stowasser zum Austausch im Deep Dive »Der Betrieb als Ort der Transformation« ein. Dort dienten drei Unternehmensbeispiele als Einblick, wie Betriebe Transformation gestalten und welche Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung besonders wichtig sind. Dabei wurden unterschiedliche Fragestellungen diskutiert: Wie kann die ökologische und demografische Transformation trotz multipler Krisen bewältigt werden? Mario van Hall, der bei ThyssenKrupp Rasselstein für Nachhaltigkeit und Digitalisierung zuständig ist, sprach über die vielen Herausforderungen, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist. Dazu gehören die Pandemie, steigende Energiepreise, politische Konflikte, die Notwendigkeit der Digitalisierung, demografische Veränderungen und der Übergang zu umweltfreundlicheren Produktionsmethoden. Er erklärte, dass das Unternehmen in umweltfreundliche Technologien investiert und großen Wert auf Digitalisierung, Weiterbildung der Mitarbeiter und gute Zusammenarbeit mit den Tarifpartnern legt. Um im Vortragender Mario van Hall Foto: Thomas Rafalzyk/Rat der Arbeitswelt internationalen Wettbewerb bestehen zu können, betonte van Hall die Notwendigkeit eines fairen Wettbewerbsumfelds und den Ausbau der nationalen Infrastruktur, wie zum Beispiel Wasserstoffpipelines und Stromnetze. Wie wirken regulatorische Entscheidungen im Hinblick auf den Klimaschutz auf ein global agierendes Großunternehmen? Vortragender Martin Kayser Foto: Thomas Rafalzyk/Rat der Arbeitswelt Dr. Martin Kayser, Senior Vice President für Unternehmensprojekte bei BASF, sprach über die Folgen des Europäischen Green Deals für BASF, ein weltweit tätiges Unternehmen. Er erläuterte, wie Regulierungen den Konzern beeinflussen, indem er die Vor- und Nachteile der europäischen Chemikalien-Gesetzgebung vorstellte. Diese Gesetze sollen zu einer umweltfreundlichen Produktion führen. Kayser wies darauf hin, dass diese Regulierungen Auswirkungen auf verschiedenen Ebenen haben werden, zum Beispiel auf die Produk tionskette und die Nutzer der chemischen Produkte. Diese könnten auch die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen beeinträchtigen. Er betonte, dass bei solchen Umstellungen Zeit eine wichtige Rolle spielt, da schnelle Veränderungen schwer umzusetzen sind. 51
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