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WERKWANDEL 3_22

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WERKWANDEL 03/2022 Newsticker Der Arbeitskräftemangel wird in Zukunft weiter zunehmen. Wir stecken im größten Strukturwandel unserer Wirtschaft. Dr. Rainer Dulger, BDA Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger beim Arbeitgebertag 2022. Die Rede kann hier als Videodokument abgerufen werden. | Foto: BDA »Damit uns die Arbeitskräfte nicht ausgehen« Der 10-Punkte-Plan der BDA für die Arbeits- und Fachkräftesicherung Dr. Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, BDA, in seiner Rede zum Deutschen Arbeitgebertag am 13. September in Berlin: »Der Arbeitskräftemangel wird in Zukunft weiter zunehmen, wenn sich die Babyboomer nach und nach in die Rente verabschieden. … Wir haben einen massiven Fach- und Arbeitskräftemangel. … In dieser Situation stecken wir im größten Strukturwandel unserer Wirtschaft. … Wir brauchen mehr Respekt für Handwerker, all jenen im Blaumann und im Dienstleistungsbereich, die alle jeden Tag wichtige Arbeit verrichten. Ohne diese Menschen funktioniert unsere Wirtschaft nicht. Und das muss sich auch in der politischen Debatte widerspiegeln. Es muss ein starkes Signal für berufliche Bildung und Ausbildung gesetzt werden.« In einem am 6. September veröffentlichten Papier hat die BDA zehn Kernpunkte für die Arbeits- und Fachkräftesicherung formuliert, man brauche dafür eine »ganzheitliche Fachkräftestrategie«. Wir stellen diese zehn Punkte hier zusammenfassend dar. Das ganze BDA-Papier kann hier heruntergeladen werden. Punkt 1: Nachwuchssicherung durch verbesserte Berufsorientierung und Stärkung der dualen Ausbildung. Die Berufsorientierung an den Schulen müsse weiter verbessert werden. Jungen Menschen müssten »die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten« aufgezeigt werden. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte »Ausbildungsgarantie« solle als »Chancengarantie« verstanden und ausgestaltet werden. Punkt 2: Zielgerichtete und arbeitsmarktorientierte Weiterbildung und Qualifizierung/Lebenslanges Lernen. Auf die Weiterbildung von Geringqualifizierten und Menschen ohne Berufsabschluss müsse weiterhin ein besonderer Fokus gelegt werden. Vorhandene Fördermöglichkeiten für die Qualifizierung von Beschäftigten durch die Arbeitslosenversicherung seien vorhanden, aber nicht praktikabel für die Betriebe. Der Koalitionsvertrag sehe mit dem »am Kurzarbeitergeld orientierten Qualifizierungsgeld«, der Bildungs(teil-)zeit und dem Lebenschancen-BAföG Instrumente im Be- 18

WERKWANDEL 03/2022 Newsticker reich Qualifizierung vor. Wichtig sei, dass die Instrumente da eingesetzt werden, »wo Förderlücken identifiziert werden«. Punkt 3: Aktivierende Arbeitsmarktpolitik zur Unterstützung von Menschen bei der Integration in Arbeit. Personengruppen, die es am Arbeitsmarkt schwerer haben (Ältere, Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit Migrationsgeschichte) müssten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt durch individuelle Förderung noch stärker als bisher unterstützt werden. Das Bürgergeld enthalte für Langzeitarbeitslose zu wenig Vorschläge, um dieses Arbeitskräftepotenzial zu heben. Punkt 4: Digitalisierung und Automatisierung. Digitalisierung und Automatisierung müssten als Chance und nicht als Gefahr für Arbeitsplätze gesehen werden. Schon in der Schule müssten grundlegende digitale Kompetenzen vermittelt und Lehrkräfte dazu befähigt werden, diese Kompetenzen zu vermitteln. Der Staat dürfe nicht durch unnötige Bürokratie Innovationen und Start-ups ausbremsen. Er müsse für Datenausbau und Netzabdeckung sorgen. Mobile Arbeit und Remote Work könnten Fachkräfte-Potenziale heben. Durch Wegfall an Fahrzeiten gewonnene Zeit könne für Weiterbildung genutzt werden. Neue Chancen dazu bieten nach Überzeugung der BDA digitale Bildungstools, die on demand und in kleineren Einheiten verarbeitet werden können. Punkt 5: Moderner Arbeitszeitrahmen. Die Arbeitszeitkultur brauche dringend ein Update. »Von der täglichen Höchstarbeitszeit müssen wir zu einer wöchentlichen Arbeitszeit und flexibleren Ruhezeiten kommen«, so die BDA. Sie fordert neue Regelungen zugunsten einer flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes und wehrt sich gegen starre Regelungen wie eine Homeoffice-Pflicht. Arbeitszeiterfassung — die BDA fordert flexiblere Regelungen für die Arbeitszeitgestaltung. | Foto: Susanne Plank/Pexels Punkt 6: Gute Arbeitsbedingungen. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sollten von Bürokratie entlastet werden und brauchen nach Auffassung der BDA mehr Unterstützung bei der Umsetzung des Arbeitsschutzes und neuer Formen der Arbeit sowie beim Personalmanagement. Auf einem Arbeitnehmermarkt wünschten sich Beschäftigte »mehr Eigenverantwortung und Flexibilität«. Auch für die Unternehmen sei es immer wichtiger, flexibel und veränderungsbereit zu sein. Künftige Tätigkeiten in der Industrie erfordern digitale Bildung bereits in der Schule. | Foto: Blue Planet Studio/stock.adobe.com Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist auch eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen erforderlich. | Foto: fizkes/stock.adobe.com 19

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