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WERKWANDEL Sonderausgabe Entgelt und Benefits 2024

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Diese Ausgabe widmet sich gesondert dem dauerhaft wichtigen Thema. Lesen Sie aktuelles aus der Wissenschaft und Praxis in Verbänden und Unternehmen

WERKWANDEL Sonderausgabe 09/2024 Wissenschaft direkt komponente geben, die sich eben auf die genannte individuelle Leistung des Einzelnen bezieht. Dabei soll jedoch auf Schwankungen des Leistungsentgelts als Resultat von Leistungsschwankungen verzichtet werden. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf Leistungsvorgaben (die Basis für die Höhe der Leistungskomponente ist) und Leistungsrückmeldung. Gerade die Leistungsrückmeldung soll nicht durch einen Entgeltbezug überlagert werden. Für beide Fälle gibt es Gegenmaßnahmen, die auch klassische Leistungsentgeltsysteme wirksam halten. Dies wird in der Praxis nicht selten vernachlässigt. Der neue Leistungsansatz im Beteiligungsentgelt soll deshalb einen anderen Ansatz bieten. Die zweite Entgeltkomponente soll die Beschäftigten am Erfolg des Gesamtunternehmens oder auch nur eines Teils des Unternehmens teilhaben lassen. Damit soll die Identifikation mit Südwestmetall-Mitglied Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH Nürtingen: Zu sehen ist eine digitale Werkzeugund Vorrichtungsverwaltung. | Foto: Heller Die Überlagerung der Leistungsrückmeldung durch die Betrachtung der Entgelteffekte stellt ein nicht immer einfach zu lösendes Problem in klassischen Leistungsentgeltsystemen dar. So entwickeln die Beschäftigten in kennzahlenorientierten Systemen nicht selten »Gegenstrategien«, wie zum Beispiel Leistungszurückhaltung und/oder Sammlung von Vorderwasser, um Entgeltschwankungen zu vermeiden. Dadurch verliert der Leistungsbezug aber an Bedeutung. (Erläuterung: Ein gedeckelter Akkord führt bei Überschreitung zum sogenannten »Vorderwasser«. Die Überleistung kann zum Ausgleich von Unterleistungen genutzt werden.) In Beurteilungssystemen dagegen werden kritische Rückmeldungen zu schlechteren Leistungen nicht selten erschwert, weil die sachliche Diskussion über Verbesserungspotenziale vom drohenden Entgeltverlust überlagert wird. dem Unternehmen und den Zielen des Unternehmens gestärkt werden. Das Beteiligungsentgelt unterteilt das klassische Leistungsentgelt also in zwei Komponenten: 1. Leistungskomponente 2. Beteiligungskomponente Die Leistungskomponente orientiert sich an klassischen Modellen der Leistungsentgeltgestaltung und kann auf einer Beurteilung, einem Kennzahlenvergleich oder auch einer Zielvereinbarung beruhen. Dabei variiert das Leistungsentgelt im Unterschied zu klassischen Modellen nicht gemäß der Leistung, sondern bezieht sich auf einen fixen Betrag des Grundentgelts (zum Beispiel 10 Prozent). Dabei muss aber durch die Leistungsentgeltmethode klar sein, wie hoch die erwartete Leistung ist. 16

WERKWANDEL Sonderausgabe 09/2024 Wissenschaft direkt Beispiel Kennzahlenvergleich Wie in klassischen kennzahlenorientierten Systemen gibt es auch bei der Leistungskomponente des Beteiligungsentgelts einen vorgegebenen Kennwert (etwa eine Vorgabezeit). Das Leistungsentgelt wird für die Erreichung dieses Kennwerts ausgezahlt. Wird die vorgegebene Kenngröße nicht erreicht, ist zu prüfen, ob die Arbeitsorganisation verbessert werden muss oder der Beschäftigte entsprechendes Training erhalten sollte. Wird andererseits die Kenngröße signifikant überschritten, ist der Vorgabewert zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Die Beteiligungskomponente bezieht sich auf einen weiteren Betrag des Grundentgelts (zum Beispiel 20 Prozent) und steht unabhängig von dieser neben der Leistungskomponente. Die Höhe ergibt sich aus einem Faktor zwischen 0 und 1, der sich aus einer betrieblichen Kenngröße ergibt (zum Beispiel »Gewinn«). Dabei ist mit dem Betriebsrat, ähnlich wie bei einer Zielvereinbarung, festzulegen, welche Kenngröße dem Faktor 0 als Beteiligungsausgangskenngröße und dem Faktor 1 als Beteiligungsendfaktor entspricht. Die Beteiligungskomponente erfolgt als jährliche Einmalzahlung. Die genannten relativen Anteile sind dabei nur beispielhaft zu verstehen. Insgesamt ist das System flexibel im Rahmen der betrieblichen Mitbestimmung gestaltbar. So ist im obigen Beispiel das Verhältnis von Leistungs- zu Beteiligungskomponente 1 zu 2. Dies kann beliebig variiert werden. So können beide Komponenten zum Beispiel auch 15 Prozent betragen oder in einem anderen Verhältnis festgelegt werden. Bei der Beteiligungskomponente können als Bezugsgröße statt des Grundentgelts auch andere Entgeltwerte gewählt werden. Beispielsweise kann der Entgeltwert der »Die Autoren dieses Beitrages sehen einen möglichen Schlüssel für motivierende Leistungsanreize in einer kollektiven Beteiligung aller Mitarbeiter am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens, kombiniert mit einer individuellen Leistungsrückmeldung.« Kai Schweppe »Eck-Entgeltgruppe 7« oder auch der Durchschnitt der Grundentgelte (zum Beispiel einer bestimmten Beschäftigtengruppe) herangezogen werden. Das Konzept eines Beteiligungsentgelts führt dazu, dass die individuelle Volatilität des Entgelts in klassischen Leistungsentgeltsystemen aufgehoben wird, ohne dass der Leistungsbezug des Leistungsentgelts verloren geht. Gleichzeitig können Beurteilungs-, Kennzahlen- oder auch Zielvereinbarungssysteme, die den klassischen Leistungsentgeltsystemen zugrunde liegen, auch in der Leistungskomponente eingesetzt werden. Letzteres stellt zudem sicher, dass in klassischen Produktionsprozessen bei Anwendung der bekannten und etablierten Datenermittlungsmethoden (unter anderem MTM oder REFA) klare Vorgaben sowohl Leistung sicherstellen, als auch Überlastung vermeiden. Schematische Darstellung der Komponenten und Methoden im Beteiligungsentgelt Leistungskomponente Beteiligungskomponente Beteiligungsentgelt Belastungszulage 10 % fix 0–20 % als jährliche Einmalzahlung z. B. Gewinn → 20 % × Gewinnfaktor Beurteilen Grundentgelt Tarifliche Bezugsleistung Zielvereinbarung Kennzahlenvergleich 17

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