WERKWANDEL Sonderausgabe 09/2024 Arbeitswelt gestalten Im Wettbewerb um Arbeitskräfte ist strategisches Denken notwendig. Die Benefit-Studie vermittelt wichtige Anhaltspunkte dafür. Foto: pexels, Pixabay Benefits-Studie von Allianz Pension Partners Wo Unternehmen heute stehen — und was Mitarbeiter wünschen Die Allianz Pension Partners GmbH (APP) untersucht in einer Studie bei 150 Unternehmen mit mehr als 220 000 Beschäftigten, wo Arbeitgeber mit ihren Benefits im Wettbewerb mit anderen stehen und wie das Angebot bei den Mitarbeitenden ankommt. Die meisten Studienteilnehmer kommen aus der Metall- und Elektroindustrie. Altersvorsorge rangiert weit vorn. Wichtiger Trend: Im Wettbewerb um Arbeits- und Fachkräfte möchten viele Betriebe ihr Benefit-Angebot ausbauen. Der Wettbewerb um Mitarbeitende beschränkt sich nicht mehr nur auf die Suche nach Fachkräften, sondern um einen wachsenden generellen Arbeitskräftemangel. Benefit-Systeme können helfen, Mitarbeitende zu gewinnen und zu binden. Betriebliche Vorsorgelösungen sind dabei wichtige Bausteine. Zahlreiche Benefits-Studien beleuchten die Lage in internationalen Konzernen. Für den deutschen Mittelstand fehlen bislang vergleichbare Umfragen. Allianz Pension Partners (APP) hat deshalb eine eigene Studie aufgelegt, um Unternehmen Orientierung zu geben und gemeinsam konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Die Studie befasst sich insbesondere mit folgenden Fragen: ›› Wo steht ein Unternehmen mit seinem Angebot im Vergleich zum Wettbewerb? ›› Wie finden die Mitarbeitenden das Angebot? ›› Wie können die personalpolitischen Herausforderungen am besten bewältigt werden? Studiendesign Die Studie ist als chronologischer Fragenkatalog auf Interviewbasis konzipiert. Der Katalog umfasst offene und geschlossene sowie ungestützte und gestützte Antwortmöglichkeiten. Die Studie erhebt nicht den Anspruch, repräsentativ zu sein. Die überwiegende Mehrheit der teilnehmenden Unternehmen stammt aus dem Kunden- 34
WERKWANDEL Sonderausgabe 09/2024 Arbeitswelt gestalten kreis der APP, vornehmlich aus der Metall- und Elektroindustrie. Insgesamt haben inzwischen über 150 Unternehmen, die gemeinsam mehr als 220 000 Menschen beschäftigen, an der Studie teilgenommen. Interviewpartner kamen unter anderem aus den Bereichen Geschäftsleitung, HR, Finanzen, Pension und Benefits. Die Interviews hat ein kleiner Kreis von Mitarbeitenden der APP geführt. Den Arbeitgeberinterviews folgte eine Online-Befragung von mehr als 850 Beschäftigten, die nicht in Verbindung mit den befragten Arbeitgebern stehen. So konnte das Stimmungsbild der Beschäftigten zu wichtigen Kernfragen erfasst und Empfehlungen weiter geschärft werden. Die Online-Befragung wurde über einen externen Dienstleister durchgeführt. Dabei war den Beschäftigten nicht bekannt, welches Unternehmen oder welche Branche die Umfrage in Auftrag gegeben hat. Vom Interview zur Umsetzung Im nächsten Schritt wurden den Interviewpartnern die Ergebnisse präsentiert, häufig im Beisein weiterer Entscheidungsträger aus höheren Hierarchieebenen. Neben den zahlenorientierten Ergebnissen lieferten oft auch Erkenntnisse aus dem betrieblichen Alltag hilfreiche Impulse für die weitere Personalstrategie. Die richtige Kommunikationsstrategie als Erfolgsfaktor für die Wahrnehmung der betrieblichen Benefits war beispielsweise ein wesentlicher Gesprächspunkt (siehe folgende Abbildung). Wesentliche Erkenntnisse Zu den drei größten personalpolitischen Herausforderungen der Unternehmen zählen: ›› die Gewinnung von Mitarbeitenden (74,66 Prozent), ›› die Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität (66,44 Prozent) und ›› die Erhöhung der Mitarbeiterbindung (52,74 Prozent). Ihre aktuelle Benefits-Strategie schätzten die Unternehmen nach drei vorgegebenen Kate - gorien ein: ›› minimalistisch (das, was gesetzlich und tarifvertraglich gefordert ist): 34 Prozent, ›› Benchmark (so gut wie der Wettbewerb): 59 Prozent, ›› High End (überdurchschnittlich): 7 Prozent. Die Befragung machte auch deutlich, dass viele Unternehmen bei Benefits einen starken Handlungsbedarf sehen. Nur noch 6 Prozent wollen in drei bis fünf Jahren »minimalistisch« dastehen. 73 Prozent wollen dann »Benchmark« sein, und 21 Prozent wollen ihre Benefits als »High Ender« maßgeblich zur Gestaltung ihrer Personalstrategie nutzen. Ist-Situation in den Unternehmen Wunsch der Beschäftigten Inforunde/Betriebsversammlung 71 % Inforunde/Betriebsversammlung 33 % Eigener Intranetauftritt 67 % Eigener Internetauftritt 52 % Ausführliche Einzelberatung 66 % Ausführliche Einzelberatung 37 % Sonstiges 52 % Sonstiges 1 % Factsheet/FAQ 30 % Factsheet/FAQ 15 % Unternehmensbroschüre 25 % Unternehmensbroschüre 31 % gar nicht 0 % Kein Interesse an zusätzlichen Informationen 9 % Wie kommunizieren die Unternehmen — und welche Kommunikation wünschen sich Beschäftigte? 35
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