WERKWANDEL Sonderausgabe 09/2024 Arbeitswelt gestalten Heute In den nächsten 3–5 Jahren Minimalistisch »Wir machen aktuell nur das absolut Nötigste« Benchmark »Wir orientieren uns an anderen und wollen in etwa gleich gut sein« High End 7 % Minimalistisch 34 % High End 21 % Minimalistisch 6 % High End »Unser Benefits-System ist Teil unserer Personalstrategie. Wir wollen uns von anderen abheben« Benchmark 59 % Benchmark 73 % Welche Benefits-Strategie verfolgen die Unternehmen — und wie soll sich das in Zukunft ändern? Unterschiedliche Perspektiven von Unternehmen und Mitarbeitenden Besonders aufschlussreich für die Unternehmen war der Vergleich mit der Perspektive der Beschäftigten. Hier wurde abgefragt, welche arbeitgeberfinanzierten Benefits die Unternehmen bereits anbieten oder angedacht haben. Parallel fragten die Studienautoren auch, für welche vom Unternehmen finanzierte Zusatzleistung sich die Beschäftigten entscheiden würden, wenn sie nur eine wählen könnten. 57 Prozent favorisieren die betriebliche Altersvorsorge. 62 Prozent der befragten Unternehmen bieten diese Leistung bisher an, und weitere 18 Prozent denken darüber nach. Die Zahlen zeigen, dass das Angebot gut zu den Wünschen der Beschäftigten passt, und dass es für jede Zusatzleistung eine Zielgruppe im Unter - nehmen gibt. Nur 7 Prozent der Beschäftigten würden keine der genannten beziehungsweise eine andere arbeitgeberfinanzierte Zusatzleistung wählen. Dabei zeigte sich, dass die betriebliche Altersvorsorge sowohl bei den Unternehmen als auch den Beschäftigten mit Abstand die beliebteste Zusatzleistung ist. Zusammenfassung und Trends Die Studie dokumentierte vier klare Trends: 1. Die Gewinnung von Mitarbeitenden zählt zu den drei größten personalpolitischen Herausforderungen, wobei sich der Trend seit Ende 2023 in Richtung Mitarbeiterbindung verschiebt. 2. 42 Prozent der Unternehmen planen, sich in Bezug auf arbeitgeberfinanzierte Benefits zukünftig besser aufzustellen. 3. Bei den Beschäftigten steht die betriebliche Altersvorsorge ganz oben auf der Benefits-Wunschliste. 4. Wer den Großteil der Beschäftigten erreichen will, braucht eine Kombination aus klassischer und digitaler Kommunikation. Praxisfall: die Studie als Basis für eine Optimierung der Benefits-Strategie Ein großes Unternehmen mit mehr als 5 000 Beschäftigten verfügt über ein attraktives Modell für die betriebliche Altersvorsorge: Darüber stockt das Unternehmen jeden von den Beschäftigten per Entgeltumwandlung angesparten Euro um einen Euro auf. Doch daran beteiligten sich nur 50 Prozent der Belegschaft. Damit waren die Unternehmensverantwortlichen nicht zufrieden. Sie veranlassten eine ausführliche Belegschaftsanalyse über die Ursachen. ERGEBNIS: Deutlich unterdurchschnittlich sind die Teilnahmequoten bei gewerblichen Beschäftigten und bei Beschäftigten mit weniger als fünf Jahren Betriebszugehörigkeit. Als mögliche Ursache wurden die Einschränkungen der Corona-Pandemie ausgemacht. Weiterer Befund: sehr unterschiedliche Teilnahmequoten (bis zu 30 Prozent) an den verschiedenen Standorten. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Kunden wird nun der Kommunikationsprozess vereinheitlicht. Zudem werden die Informationen den Mitarbeitern zielgruppengerecht kommuniziert. Anschließend sollen die Maßnahmen gemeinsam überprüft und bei Bedarf nachjustiert werden. 36
WERKWANDEL Sonderausgabe 09/2024 Arbeitswelt gestalten Ausblick — wie geht es weiter? Aufgrund des sehr dynamischen Umfelds verzeichnen die Studienautoren bei einigen Fragen eine Trendumkehr, sodass APP 2024 mit einem geringfügig angepassten Fragenkatalog weiterarbeiten wird. Unternehmen gesucht, die an der Benefits-Studie teilnehmen möchten Vorteile für teilnehmende Unternehmen, die APP bei der Gewinnung von Erkenntnissen unterstützen: Aktive Studienteilnehmer erhalten die Ergebnisse der Studie. Weiterhin profitieren sie von individuellen Informationen und Handlungsempfehlungen für den eigenen Betrieb — im Einzelnen: ›› aussagekräftige Ergebnisse in einer speziell auf das teilnehmende Unternehmen zugeschnittenen Version, ›› Vergleich der Situation und der Leistungen des teilnehmenden Unternehmens mit denen anderer Marktteilnehmer, ›› Abgleich der Ist-Situation mit den Wünschen und Prioritäten der Beschäftigten teilnehmender Unternehmen sowie ›› Ermittlung und Umsetzung von Verbesserungsmöglichkeiten. Welche arbeitgeberfinanzierte Zusatzleistung bieten Unternehmen bereits an oder denken darüber nach? Welche arbeitgeberfinanzierte Zusatzleistung wünschen sich Beschäftigte, wenn sie sich nur eine aussuchen könnten? betriebliche Altersvorsorge betriebliche Krankenversicherung 7 % 10 % 7 % 62 % 37 % 18 % 12 % 57 % Zeitwertkonten 15 % Arbeitskraftsicherung 22 % 14 % 27 % Leistung wird angeboten/ist angedacht 19 % betriebliche Altersvorsorge Zeitwertkonten Arbeitskraftsicherung betriebliche Krankenversicherung Nichts davon/etwas anderes Welche Benefits bieten Unternehmen an? Und welche Benefits favorisieren die Beschäftigten? Autoren Michael Tiefenbach Consultant | Konzeption und Consulting Allianz Pension Partners GmbH Telefon: +49 69 9624921146, +49 172 8582123 E-Mail: michael.tiefenbach@allianzpp.com www.allianzpp.com Michael Tiefenbach ist überzeugt, dass e ine auf das Unternehmen abgestimmte Benefits-Strategie die Arbeitgeberattraktivität erhöht. Tanja Fien B.Sc. Consultant Marketing und Kommunikation Allianz Pension Partners GmbH Telefon: +49 89 3800-67305, +49 172 8582137 E-Mail: tanja.fien@allianzpp.com www.allianzpp.com Tanja Fien geht davon aus, dass die betriebliche Altersvorsorge in Zukunft noch stärker nachgefragt wird und einen wichtigen Beitrag zur Mitarbeiterbindung leistet. 37
Laden...
Laden...
© 2021 ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V.